Eigentlich hatte ich erst vor den Hintergrund selbst zu malen. Nach ein paar Versuchen musste ich jedoch einsehen, dass ich entweder die Wand Hellblau anmalen kann oder mich nach einer anderen Lösung umsehen muss.

Das mit der hellblauen Wand war mir zu eintönig, deshalb rückte etwas fotorealistisches in den Mittelpunkt des Interesses. Einer der bekannten Standardhintergründe wie sie von verschiedenen Herstellern angeboten werden kam für mich nicht in Frage, da ich insgesamt über 13 Laufmeter Hintergrund benötige. 

Also kurz mal Google angeschmissen und nach ein paar Stunden suchen stiess ich mehr zufällig auf die Website der COLORfarm GmbH. Auf dieser Website waren tolle Panoramabilder zu finden, welche zum Teil in sehr hoher Auflösung zu erwerben waren. Leider gibt es dies Firma nicht mehr.

Mein Favorit war schnell gefunden - Es war das Bild «Panorama Oberbaldingen und Öfingen».

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Bei einer Breite von über 13 Metern und einer maximalen Höhe von 1.30 Meter war aber von Anfang an klar, dass das Bild nicht unbearbeitet für den Hintergrund hergenommen werden konnte.

Im ersten Schritt wurde erstmal nach "Problemzonen" gesucht. Da waren einmal einige Hochspannungsmasten, welche mir nicht gefielen, ein paar Bäume, welche zu nah und damit zu gross im Bild waren. Dazu kamen einige Radfahrer und ein sehr moderner Doppelstock-Car, welcher nicht ganz Epoche III gerecht war.

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Mit Hilfe von Photoshop, einem sehr guten Bildbearbeitungsprogramm, war es nur eine Fleissarbeit, die verschiedenen Problemzonen zu entschärfen. Dabei leistete das sogenannte Stempelwerkzeug sehr gute Dienste. Dieses ermöglicht es einen bestimmten Bildbereich aufzunehmen und an einer anderen Stelle auf das Bild zu stempeln. So verschwanden die Hochspannungsleitungen, der Car und auch die Radfahrer.

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Danach erstellte ich ein Bild mit den endgültigen Abmessungen des Hintergrundes. In diesem fügte ich das Profil des hinteren Anlagenrandes ein. Dabei war die Funktion zum Darstellen der Spanten in Wintrack sehr hilfreich.

Nun konnte ich das bearbeite Bild einfügen. Nachdem es zwei/dreimal gespiegelt wurde und ich den Himmel auf die erforderliche Höhe gebracht hatte, war nur noch das Flusstal ein Problem. An dieser Stelle war das Bild zu wenig hoch. Auch die Topografie stimmte nicht sehr gut mit der geplanten Landschaft überein.

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Aber auch da konnte mir die COLORfarm GmbH behilflich sein. Aus einem anderen Bild konnte ich ein Stück Wald herausmontieren und nachdem ich dieses gespiegelt hatte als Hügel vor das Tal setzen. Damit war die Lücke geschlossen.

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Noch eine Anmerkung zum Computer: Ich muss ehrlich sein und eingestehen, dass es für die Bearbeitung von solch grossen Bildern einen sehr leistungfähigen Computer braucht. In meinem Fall hatte ich ein topaktuelles ASUS Notebook mit einem schnellen Dual Core Prozessor, 2 Gigabyte RAM und Adobe Photoshop CS2 zur Verfügung. Trotzdem benötigt man eine ganze Menge Geduld, da das Bild rund 2.5 GB gross wurde. Dies ist bei den Abmessungen und ein paar Ebenen im Bild auch kein Wunder. In Pixeln sind das 75'886 x 7'559 !

Update:

So, lange hat es gedauert, aber seit Gestern, den 4. Dezember 2007 ist der Hintergrund montiert. Möglich machten es die Firmen richnerstutz (http://www.richnerstutz.ch) aus Villmergen, welche den Hintergrund auf ihren Spezialmaschinen gedruckt hat, und die Reklamefabrik (http://www.reklame-fabrik.ch) in Wettingen, welche die Montage übernahm.

Mein Dank geht an André Stutz und André Richner von richnerstutz und Christina Anner und Christian Huggel von der Raklamefabrik Wettingen. Wie die beiden Profis die fast 13 Meter lange Folie "bändigten" und auf die Unterkonstruktion aufbrachten, ist in der Foto Gallerie zu sehen.